Deutscher Schachbund mit Corona-Wende
Der Beschluss erfolgt nach einer kontroversen Diskussion. Alternativ bestand die Option, aus der Saison 2019/20 eine Saison 2019/21 zu machen und diese bis Mai 2021 abzuschließen. Eine neue Spielzeit 2020/21 hätte es bei diesem Modell nicht gegeben. Einen solchen Beschluss hatte der DSB Ende April gefasst, diesen aber nach Gegenwind aus den Landesverbänden ausgesetzt. Die nun beschlossene Terminschiene führt dazu, dass zum Jahreswechsel eine Saison 2020/21 verspätet gestartet wird, die im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden soll. Die darauf folgende Spielzeit 2021/22 könnte dann wie üblich im Oktober 2021 starten.
Dem Beschluss der Bundesspielkommission vorausgegangen war eine Sitzung der Bundesligavereine, die in einem eigenen e.V. außerhalb des DSB organisiert sind. Die höchste Klasse hat ihre Entscheidung auf den 12.7. vertagt. Die Vereine haben dann die Wahl, die Saison 2019/20 entweder auf 2019/21 auszuweiten oder die noch fehlenden sieben Spieltage in einer kompakten mehrtägigen zentralen Veranstaltung in Karlsuhe im August oder September zu beenden. Der Beschluss des DSB steht wegen der Corona-Pandemie und möglichen lokalen oder regionalen Einschränkungen auf tönernen Füßen. Gleiches gilt für das in Aussicht gestellte zentrale Modell der Schachbundesliga. Angesichts der Tatsache, dass in vielen Teams Spieler aus Russland, China oder der Ukraine nominiert sind, kommt das Problem der Reiseeinschränkungen und Quarantänebestimmungen erschwerend hinzu.
Im nächsten Schritt werden die betroffenen Landesverbände über das weitere Verfahren in den Oberligen beschließen. Der Hessische Schachverband (HSV) plant im Juli einen Beschluss, wie in den überregionalen Klassen verfahren werden soll. Der Starkenburger Schachbezirk wird sich wahrscheinlich der Entscheidung des Landesverbandes anschließen. Doch auf der Ebene des Bezirks gibt es die Schwierigkeit, dass vielen Vereinen ihre Spiellokale nur unter starken Auflagen oder überhaupt nicht zur Verfügung stehen. Ob vor diesem Hintergrund ein ebenso geordneter wie sicherer Spielbetrieb zu gewährleisten ist, bleibt abzuwarten.
Dass die Situation in Hessen alles andere als einfach ist, zeigt die Streichung des Schlosspark-Opens in Wiesbaden. Das für Ende August geplante Turnier hätte nur unter der Auflage einer ständigen Maskenpflicht mit 75 % weniger Teilnehmern und ohne Zuschauer stattfinden können. Der Veranstalter entschloss sich angesichts dieses Szenarios trotz idealer eigener Räumlichkeiten zur Absage.
Holger Bergmann
Statement des HSV-Vorsitzenden vom 10.5.20
Schach in Corona-Zeiten
Liebe Schachfreunde,
die meisten von euch freuen sich in Anbetracht der aktuellen Lockerungen sicher schon auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs, auf den Vereinsabend. In anderen Sportarten ist das Training aufgrund eines Sicherheitskonzepts wieder möglich. Beim Schach ist die Einführung eines solchen Konzepts problematisch. Wir spielen in der Regel in geschlossenen Räumen, nutzen mit mindestens einer anderen Person das gleiche Spielmaterial. Masken tragen über längere Zeit, Abstand halten, das ist für uns schwierig.
Thorsten Ostermeier
Entscheidung zur Fortsetzung der Saison 2019/20 bis Ende Juni vertagt
Wie der HSV auf seiner Homepage aktuell meldet, bleibt die Entscheidung von Schachbundesliga e.V. und DSB zur weiteren Behandlung der Saison 2019/20 vorerst offen.
Für die Bundesliga werden die Mitgliedsvereine vermutlich am 20. oder 21.6. eine Entscheidung treffen, wie am Wochenende im Zuge eines virtuellen Treffens beschlossen wurde. Dem Vernehmen nach ist derzeit eine Öffnung der Saison 2019/20 auf 2019/21 die wahrscheinlichste Option.
Der DSB wird für die Zweite Bundesliga auf seiner Homepage bis 31.5. ein Forum einrichten, das den Mitgliedern die Möglichkeit eröffnet, eigene Vorschläge einzubringen, wie in den vier Zweitligagruppen mit der zurzeit unterbrochenen Saison verfahren werden soll. Der DSB wird diese Vorschläge in seine Überlegungen einbeziehen und dann im Juni unter Berücksichtigung der Entscheidung des Schachbundesliga e.V. in der Bundesspielkommission über das weitere Vorgehen befinden.
Im Nachgang werden sich die vier betroffenen Landesverbände vermutlich zur Oberliga Ost positionieren. Und auch der HSV wird zwischen Hessenliga und Landesklasse Süd festlegen, wie mit der Saison 2019/20 und ggf. der nächsten Spielzeit verfahren wird.
Und auf der nächsten Ebene wird dann auch unser eigener Bezirk darüber befinden, wie es zwischen Starkenburgliga und Zusatzklasse D in diesem Jahr weitergeht.
Nach jetzigem Stand dies alles verbindlich in etwa sechs Wochen bis Ende Juni.
Hier noch der Link zum Text auf der HSV-Homepage, auf den ich mich bezogen habe:
http://www.hessischer-schachverband.de/news/aktuelles-vom-dsb-zum-spielbetrieb
Holger Bergmann