Schach in Starkenburg

30. Heinerfestpokal ein voller Erfolg - Bericht und Kommentar zum Turnier

Zum bereits 30. Mal lud das Schachforum Darmstadt unter der Regie von Turnierleiter Holger Bergmann am vergangenen Wochenende zum Heinerfestpokal ein. Dem Ruf zum neunrundigen Schnellschachturnier mit alter Bedenkzeit von 30 Minuten pro Spieler und Partie ohne Inkrement folgten rekordträchtige 150 Spieler (hierunter 2 GMs, 2 IMs und 5 FMs), die sich nach der ersten Austragung in der neuen Spielstätte in 2022 nun bereits zum zweiten Mal im Alten Schalthaus einfanden.

Bevor ich mehr zum Turnier selbst berichte (mein Kommentar und objektive Beobachtungen folgen am Ende), kommen wir zum sportlichen:

Nach neun Runden konnte sich GM Hagen Poetsch (SC Heustenstamm) ungeschlagen und mit 7½ Punkten als alleiniger Erster den Turniersieg erspielen, dicht gefolgt von sechs punktgleichen Spielern mit 7 Punkten, deren Feinwertungen die endgültigen Platzierungen bestimmten. Durch diese begünstigt erreichten die weiteren Geldränge FM Pascal Neukirchner (SK Gründau) Platz 2., GM Vitaly Kunin (Freibauer Mörlenbach-Birkenau) Platz 3., IM Klaus Klundt (SC Heusenstamm) Platz 4. und Marian Can Nothnagel (SV Griesheim 1976) Platz 5.

Das für alle Schachinteressierten ausgelegte, offene Turnier fungierte wie gewohnt gleichzeitig als offizielle Meisterschaft im Schnellschach unseres Bezirks, sodass sich Marian Can Nothnagel als bester starkenburger Teilnehmer (von 58 im Bezirk heimischen Schachfreunden) gleichzeitig über den Bezirksmeistertitel freuen konnte. Auch der Titel der Bezirksmeisterin wurde knapp durch die Feinwertung entschieden: Hier gewann Anne Lukas (SK 1980 Gernsheim) mit 5½ Punkten dank besserer Buchholz vor der punktgleichen Ulrike Storkebaum (SAbt TEC Darmstadt) den Titel der Bezirksmeisterin. 

Neben den Hauptpreisen wurden ebenfalls verschiedene Rating- und Sonderpreise ausgespielt. Die Sieger dieser Sonderklassen lauten:

 

Seniorenwertung
1. Stephan Euler (Ladja Roßdorf) - 6 Punkte

2. Robert Schnicke (TV Winnweiler) - 6 Punkte

 

Jugendwertung

1. Jannik Eurich (SK Langen) - 5½ Punkte

2. Luke Effenberger (SG Wartturm Schaafheim) - 5½ Punkte

 

Ratingklasse 1900 - 2199

1. Peter Nies (SK 1980 Gernsheim) - 6½ Punkte

2. Kevin Mao (SK 1980 Gernsheim) - 6½ Punkte

 

Ratingklasse 1600 - 1899

1. Stephan Ziska (SF Bürstadt) - 6 Punkte

2. Anatoliy Byelikov (vereinslos) - 6 Punkte

 

Ratingklasse 1300 - 1599

1. Andreas Rauscher (vereinslos) - 5½ Punkte

2. Gabriel Saar (SG Wartturm Schaafheim) - 5 Punkte

 

Ratingklasse 1000 - 1299

1. Lars-Kim Bischoff (Ladja Roßdorf) - 4 Punkte

2. Klaus Dietrich (Ladja Roßdorf) - 4 Punkte

 

Ratingklasse 0 - 999

1. Lennard Cless (vereinslos) - 5 Punkte

2. Mohammad Nour Hamoud (SC Flörsheim 1921) - 4½ Punkte

 

Weitere Infos, Tabellen und Ergebnisse findet man demnächst auf der Seite des Ausrichters: Schachforum Darmstadt 

Bilder reiche ich nach, sobald mir diese vorliegen.

 

Die erneute Rekordteilnahme allein wäre wohl Werbung genug für den Heinerfestpokal, bei dem die ausrichtenden Schachfreunde rund um Turnierleiter Holger Bergmann nachweislich vieles richtig machen, um das gut etablierte Turnier weiterhin für eine große Zahl Schachspieler attraktiv zu gestalten und weitere hiervon zu überzeugen. Doch da ich selbst am Turnier teilnehmen konnte, erfolgt nun ein Fazit des Turniers, das einerseits meine Meinung widerspiegelt als auch ganz objektiv die Geschehnisse rund um den Heinerfestpokal berichten soll. 

Nach dem Umzug von der Außenstelle der Peter-Behrens-Schule in das Alte Schalthaus ist das Turnier seit 2022 selbst weiter weg vom namensgebenden Heinerfest, kann dafür aber mit einer deutlich besseren Turnieratmosphäre aufwarten. Der Turniersaal selbst ist groß genug alle Bretter und Teilnehmer in sich zu versammeln, was dem zuvor in einzelne Klassenräume aufgeteilten Heinerfestpokal eben den gebührenden Charakter eines zusammenhängenden, vereinten Turniers verleiht. Zusätzlich fiel die durch sonst benachbarte Achterbahnen erzeugte Geräuschkulisse aus und wurde durch die typische Turnierruhe und bekannte Geräusche eines Schachturniers ersetzt, wie bspw. ein vielfaches nervöses Hüsteln, das Klackern der Uhren bei Betätigung oder die Schlaggeräusche der Figuren - ein Hörgenuss für jeden leidenschaftlichen Schachspieler.

Der mittlerweile wohl eigentlich veraltete Zeitmodus ohne Inkrement birgt immer die Gefahr für unsportliches oder chaotisches Verhalten der Spieler in den ernsten Zeitnotphasen. Doch dem in seiner Eröffnungsrede ausgesprochenen Aufruf Bergmanns, sich am Brett fair zu verhalten und Sportsgeist walten zu lassen, wurde ohne Ausnahme (oder ohne Kenntnisnahme des Urhebers dieser Zeilen) Folge geleistet. Hierfür gebührt auch den Teilnehmern ein Lob, die damit ebenfalls zum erfolgreichen Gelingen des Turniers beitrugen.

Darüber hinaus gilt dem ausrichtenden Team vom Schachforum Darmstadt mein persönlicher Dank und auch ein Lob für die vorbildliche Organisation vor, sowie die unermüdiche Arbeit während des Turniers. Allen voran zu nennen sind natürlich die beiden Turnierleiter und Schiedsrichter Holger Bergmann und Fabian Czappe, die zwar nach eigener Aussage "wenig während des Turniers als Schiedsrichter zu tun hatten", aber trotzdem den Heinerfestpokal souverän und mit hoher Qualität geleitet haben. 

Ich hoffe sehr, dass das Turnier in seiner Form und Attraktivität erhalten bleibt und auf weiterhin wachsendes Interesse stößt. Denn hier passt einfach vieles zusammen, was den einfachen wie professionellen Schachspieler glücklich macht, und lässt den Heinerfestpokal damit auch zu einem weiteren Aushängeschild unseres Bezirks werden.

 

 

Steffen Heß

Pressewart