Corona-Pandemie und die Auswirkungen im Starkenburger Schach
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben inzwischen auch zum Stillstand in den Schachklassen geführt. Der Deutsche Schachbund hat den Spielbetrieb in der Bundesliga und allen vier Zweitligagruppen bis auf Weiteres eingestellt. Die Oberliga Ost, in der mit SV Griesheim, SC Mörlenbach und SK Gernsheim drei südhessische Vereine spielen, hat die Saison ebenfalls unterbrochen. Ob die Spielzeit 2019/2020 mit Verzögerung noch zu Ende gespielt werden kann, ist offen.
Der Hessische Schachverband hat die am 22. März vorgesehene Runde zwischen den Landesklassen und der Hessenliga vollständig auf den 17. Mai verschoben. Der nächste Spieltag ist nun am 26. April vorgesehen. Die Entscheidung, wie mit der zu 80 % abgeschlossenen Saison verfahren werden soll, steht und fällt vermutlich mit der Umsetzung der Punktrunde Ende April.
Der Vorstand des Schachbezirks 6 Starkenburg hat sich der Vorgehensweise des Landesverbandes angeschlossen und seinen März-Spieltag ebenfalls auf den 17. Mai verlegt. Auch in Starkenburg wird es sicherlich von entscheidender Bedeutung sein, ob am 26. April die nächste Runde gespielt werden kann oder nicht.
Im Falle einer Absage ist der Abbruch der Saison 2019/2020 wahrscheinlich. Hier gibt es dann mehrere Optionen: Wertung der Spielklassen mit dem Ist-Stand, Vollzug der berechtigten Aufsteiger und keine Absteiger mit Aufstockung der Spielklassen in der nächsten Spielzeit oder Annulierung der Saison und unveränderter Neustart im Herbst für 2020/2021. Auch dies wird maßgeblich von der Entscheidung des Hessischen Schachverbandes abhängen, da die Landesklasse Süd einen Aufsteiger aufnehmen und womöglich Absteiger in die Starkenburgliga abgeben würde. Der Starkenburger Schachbezirk kann also nicht unabhängig entscheiden, da es Übergänge zwischen den Klassen gibt, die synchron gestaltet werden müssen.
Neben den Auswirkungen auf die Schachsaison, sind die Schachvereine auch in ihrem wöchentlichen Spielbetrieb massiv von der Corona-Pandemie betroffen. Turniere sind unterbrochen; das Training gerade im Nachwuchsbereich wird teilweise in den Vereinen online organisiert.
Auch geplante große Schachturniere wurden vor dem Corona-Hintergrund abgesagt. In Darmstadt betrifft dies das für den Zeitraum 3. bis 5. April geplante Turnier der Deutschen Schachamateurmeisterschaft (DSAM). Am DSAM-Turnier des Vorjahrs nahmen fast 500 Spielerinnen und Spieler teil. Noch offen ist, ob der 29. Heinerfest-Schachpokal am 4. und 5. Juli ausgetragen werden kann. Die Umsetzung des größten Schnellschach-Turniers in Hessen steht und fällt mit dem Darmstädter Heinerfest insgesamt.
Neben den sportlichen Terminen ist auch der Aus- und Fortbildungsbereich im Schach von den Einschränkungen betroffen. Der für den 9. und 10. Mai in Gernsheim geplante Schiedsrichter-Lehrgang, der schon jetzt nahezu ausgebucht war, ist abgesagt worden. Zu erwarten ist, dass der Schachverband Schiedsrichterlizenzen, die 2020 ungültig werden, in seinem Spielbetrieb ein Jahr länger anerkennen wird.
Holger Bergmann