Weiterer Saisonverlauf: DSB mit uneinheitlichen Signalen
Nachdem der Deutsche Schachbund (DSB) für die vier Gruppen der Zweiten Bundesligen am 20.4.20 zunächst verbindlich entschieden hatte, die Saison 2019/20 zur Saison 2019/21 zu verlängern und damit auf eine neue Spielzeit 2020/21 zu verzichten, hat der Verband wenige Tage später seine Entscheidung wieder zurückgezogen.
Wie auf der DSB-Homepage am 23.4.20 kommuniziert, will der Verband nun zunächst das Votum der Schach-Bundesliga abwarten, wie dort mit der aktuell unterbrochenen Saison verfahren werden soll. Zudem sollen in der Bundesspielkommission mögliche Optionen besprochen werden. Sicherlich werden auch die einzelnen Landesverbände Stellung beziehen.
Für die Landesverbände, Bezirke und die einzelnen Mitgliedsvereine bleibt die Situation also unklar. Die nun zurückgenommene Entscheidung des DSB für seinen Zuständigkeitsbereich hatte in der Tat die Schwäche, dass sie nicht mit den anderen Ebenen abgestimmt war. Andererseits hatte sie den unbestreitbaren Vorteil, zumindest hier für Planungssicherheit zu sorgen und die jetzige Hängepartie zu beenden.
Denn dass der Doppelspieltag am 16.5. und 17.5., der offiziell in Hessen noch immer auf der Tagesordnung steht, nur eine Fiktion ist, dürfte allen klar sein. Danach schließt sich das Zeitfenster zur Wechselfrist am 30.6., zu der die Saison 2019/20 an sich beendet sein muss, immer schneller.
Aber die aktuellen Probleme bleiben: Schachspieler aus "Risikogruppen" (Alter 60+, Vorerkrankungen), die besonders geschützt werden müssen und Kontakte meiden sollten, sowie massive Reisebeschränkungen international, aber auch national. Ersteres trifft den Schachsport auf sämtlichen Ebenen, Letzteres den Spitzensport - insbesondere die Schach-Bundesliga, aber auch die Zweite Bundesliga und die Oberligen.
Solange diese Einschränkungen bestehen, ist keine Gleichbehandlung gegeben und damit an einen Spielbetrieb nicht zu denken, nicht in der Bundesliga und auch nicht in der Kreisklasse D.
Zudem sind am Schachbrett die Abstandsregelungen von mindestens 1,50 Metern nicht einzuhalten, wenn die Spieler sich zeitgleich gegenübersitzen. Dass Spieler auch dann am Brett sitzen und überlegen, wenn der Gegenspieler am Zug ist, ist aber bekanntlich der Normalfall. Dieses Problem ist auch mit einer Maskenpflicht nicht zu lösen, so dass sich hier sehr grundsätzliche Fragen stellen, die die Verbände und Vereine auf ihrer Ebene beantworten müssen.
Gegen ein "Weiter so" in der Saisonplanung 2020/21 spricht darüber hinaus, dass es bislang weder eine Terminschiene für eine neue Saison gibt, noch sämtliche Vereine wirklich sicher sein können, dass ihre angestammten Spiellokale im Herbst überhaupt zur Verfügung stehen. So gibt es Vereine, die in Seniorenheimen spielen, oder solche, die auf kommunale Räumlichkeiten angewiesen sind, die in der aktuellen Situation nicht vergeben werden.
Dass der DSB nun beschlossen hat, seine Entscheidung, die zwar nur für die Zweite Bundesliga galt, durch ihre Auswirkungen aber von erheblicher Tragweite für die Bundesliga und die Landesverbände war, durch ein internes Meinungsbild besser vorzubereiten, ist nicht zu beanstanden. Und auch das nicht besonders glückliche Hin und Her ist dem Druck der Situation geschuldet und damit mindestens verständlich.
Gleichwohl hielte ich es für richtig, innerhalb der Ebenen, die der DSB benannt hat, sich nun zeitnah auszutauschen, ein Meinungsbild einzuholen und eine abschließende Entscheidung zu treffen. Auch der HSV sollte sich positonieren und in der Sache rasch Stellung beziehen. Gleiches gilt für die Bezirke innerhalb des HSV.
Sollte man sich gegen eine Saison 2019/21 und womöglich für einen Abbruch der Saison 2019/20 entscheiden, stünden schwierige Entscheidung in der Auf- und Abstiegsfrage an, für die sicherlich kein allgemeiner Konsens herstellbar wäre. Außerdem müsste dann zeitnah ein Spielplan für eine Saison 2020/21 entwickelt werden, der auf sehr dünnem Eis stünde.
Holger Bergmann
Spieltag am 26.4. wird auf 16.5. verschoben
Der am 26.4.2020 vorgesehenen Spieltag muss aufgrund der Beschlusslage zur Corona-Pandemie auf den 16.5.2020 verschoben werden.
Der im Hessischen Schachverband zuständige Turnierleiter Andreas Filmann hat auf der HSV-Homepage heute die folgende Meldung veröffentlicht:
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Liebe Schachfreunde,
Mit freundlichen Grüßen
gez. Andreas Filmann
Hessischer Schachverband e. V.
kommissarischer TLfM
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Für unseren Schachbezirk gilt das in gleicher Weise. Ob der nun am 16.5. und 17.5.20 geplante Doppelspieltag tatsächlich ausgetragen werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt mehr als ungewiss. Die nach dem 3.5.20 in Hessen geltenden Maßnahmen zeigen, ob und wie es mit der Saison 2019/20 weitergeht.
Holger Bergmann
29. Heinerfest-Schachpokal 2020 abgesagt
Der 29. Heinerfest-Schachpokal 2020 ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie abgesagt. Nachdem der Heinerfest-Ausschuss heute offiziell mitgeteilt hat, dass das Darmstädter Volksfest in diesem Jahr nicht stattfinden kann, ist die Absage des unmittelbar verbundenen Schachturniers die logische Konsequenz.
Somit gibt es in diesem Jahr auch keine Starkenburger Schnellschach-Meisterschaft. Das Turnier soll am 3.7. und 4.7.2021 in seiner 30. Auflage stattfinden - dann auch wieder in der Verbindung mit der Starkenburger Einzelmeisterschaft.
Eine Verschiebung ins letzte Quartal des Jahres 2020 wurde verworfen. Zum einen, weil der Bezug zum Heinerfest dann nicht mehr bestünde, zum anderen, weil sich dort ohnehin die Termine stauen und ein weiteres Angebot hier nicht erfolgversprechend wäre. Es wäre enttäuschend ein "Notturnier" mit mutmaßlich sehr geringer Teilnehmerzahl zu veranstalten, nur weil das Original aufgrund der Pandemie nicht ausgetragen werden kann.
Die Absage ist völlig unumstritten und war intern schon vor einiger Zeit eine wahrscheinliche Option. Wir wollten lediglich dem Heinerfest-Ausschuss selbst nicht vorgreifen. Aber es wäre nicht vorstellbar, ein Turnier zu spielen, das die älteren Schachspieler als besonders gefährdete Personengruppe faktisch ausgegrenzt hätte. Zudem hätten wir die erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen nicht für alle Anwesenden gewährleisten können. Und ganz persönlich wäre ich nicht bereit, ein Schachturnier anzubieten, bei dem Trennscheiben aus Plexiglas allgegenwärtig und Atemschutzmasken obligatorisch sind.
Eine Veranstaltung wie der Heinerfest-Schachpokal dient vor allem dem Spaß und den Kontakten. Vor Letzteren wird derzeit begründet dringend gewarnt und Ersterer vermag sich unter solchen Umständen nicht wirklich einzustellen.
Wir bitten also um Verständnis für diese Absage. Da ich dem Turnier als Organisator seit dem Beginn 1992 besonders verbunden bin, mag man mir glauben, dass mir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist. Aber es geht 2020 eben nicht anders.
Zum Jubiläum im nächsten Jahr hoffen wir auf normale Zeiten und guten Zuspruch trotz Pause. Wir planen die eine oder andere Überraschung - aber davon später mehr.
Herzliche Grüße und alles Gute
Holger Bergmann
(für die Organisatoren von Schachforum Darmstadt und SV Griesheim sowie den Schachbezirk 6)
Bezirksmeisterschaft / Babenhäuser Stadtmeisterschaft 2020
Sollte es die Pandemie-Lage nach August zulassen, ein Turnier tzu spielen, findet die Babenhäuser Stadtmeisterschaft mit integrierter Bezirks- Einzelmeisterschaft vom 4. - 6.9.2020 statt. Die Ausschreibung findet ihr hier:
Ausschreibung Bezirksmeisterschaft