Schach in Starkenburg

Saison 2023/24 - Ein Vorbericht

Nach Sommerpause und Bezirksmeisterschaften im Einzeln starten nun auch wie gewohnt mit dem anbrechenden Herbst die einzelnen Schachligen, sowohl auf Bundes- und Hessenebene, als auch bei uns selbst im Bezirk. Analog meines Vorberichtes vom letzten Jahr, möchte ich auch hier vorab zur Saison und dem Abschneiden der bezirkseigenen Teams sowohl meine Meinung, als auch eine vorraussichtliche Prognose treffen, die natürlich rein subjektiv ist.

Da man auf Bundesebene erst im Oktober startet, beschränkt sich dieser Vorbericht zunächst auf den Bezirk und die Hessenebene. Die übergeordneten Ligen werden kurz vor ihrem Start ebenfalls einen gesonderten Bericht erhalten. Nun beginnen wir aber mit der Verbandsliga Süd:

 

Verbandsliga Süd

 

In der Verbandsliga Süd treten wie im Vorjahr vier starkenburger Mannschaften an: Schachforum Darmstadt I., Ladja Roßdorf I., SK Gernsheim II. und Langen I.

Letztgenannte Mannschaft hat sich nach dem Aufstieg in der ersten Saison gut etabliert – wenn auch nach überraschend gutem Start zum Ende hin den Langenern fast noch der Abstieg gedroht hätte. Dieser wurde schlussendlich aus eigener Kraft verhindert und sollte auch in diesem Jahr im Bereich des Möglichen liegen, denn die Klasse ist abermals sehr ausgeglichen aufgestellt. Das gilt ebenso den anderen dreien starkenburger Vertretern, die allerbeste Chancen haben, die Klasse zu halten.

Ein Aufstieg eines bezirkseigenen Teams in die Hessenliga wäre demnach allerdings ebenso denkbar – immerhin standen Ladja Roßdorf letztes Jahr, sowie Schachforum Darmstadt in früheren Jahren kurz davor bzw. hatten im Laufe der jeweiligen Runden Chancen hierzu erspielt. Doch für einen Aufstieg muss man dieses Jahr am Aufsteiger SK Bickenbach I. vorbei, dessen Spieler Schnitt 250 DWZ Punkte stärker sind als der Durchschnitt der Verbandsliga. Eine Herkulesaufgabe, die ich wiederum für sehr unwahrscheinlich halte, denn Bickenbach hat einen überzeugenden Durchmarsch aus dem eigenen Bezirk bis in die Verbandsliga gestartet und wird sich nur ungern von einem längeren Verweilen in der Verbandsliga überzeugen lassen.

Link zu Tabellen, Auftsellungen und Ergebnissen: Verbandsliga Süd auf dem portal64

 

Landesliga Süd

 

In der über dem Bezirk stehenden Landesklasse Süd haben sich nach dem Auftsieg Gernsheim III. aus der Starkenburgliga wieder drei starkenburger Vertreter eingefunden. Babenhausen I., als auch die Spielgemeinschaft Rödermark/Eppertshausen I. vervollständigen das Trio, das inmitten ungefähr gleichstarken Teams startet. Ausnahmen hierbei stellen sowohl Aufstiegsaspirant Hofheim III. (Im Schnitt 200 DWZ stärker) und erster Abstiegskandidat SK Bickenbach II. (im Schnitt 200 DWZ Punkte schwächer) dar. Es ergibt sich also eine vergleichbare Situation mit der Verbandsliga Süd. Ein Aufstieg der starkenburger Teams wird durch eine überstarke Mannschaft eher unwahrscheinlich, während ein Abstieg trotz einer bereits existenten, nominell deutlich unterlegenen Mannschaft möglich für alle erscheint. Denn die Landesklasse Süd hat bekanntermaßen viele Abstiegsränge, die je nach Ergebnis der höheren Klassen bis zum Ende der Saison in der Anzahl noch variieren können. Die starkenburger Teams sollten also frühzeitig ihre Schäfchen ins Trockene bringen, um ausreichend Abstand zu den möglichen Abstiegsrängen zu haben. Alternativ muss man entscheidende Spiele gegen Ende der Saison gewinnen, wie es Babenhausen im letzten Spiel der vergangenen Saison gelang. Das verspräche Außenstehenden die berühmte "Spannung bis zum Schluss", muss aber für das eigene Nervenkostüm nicht sein.

 

Link zu Tabellen, Auftsellungen und Ergebnissen: Landesklasse Süd auf portal64 

 

Starkenburgliga

 

Die höchste bezirkseigene Liga bleibt im Vergleich zu früheren Jahren dünn und mit nur 8 Mannschaften besetzt, auch wenn viel Bewegung vor der Saison drin war. Vier Zugängen stehen drei Abgänge gegenüber: Mit Gernsheim III. verließ bekanntermaßen eine Mannschaft die Liga durch Aufstieg gen Hessenebene, während Reinheim/Groß-Bieberau I. aus sportlichen Gründen abstieg und Groß-Zimmern I. aus personellen Nöten zurückzog. Hinzugekommen sind die beiden Aufsteiger der Bezirksklasse SAbt TEC Darmstadt I. und Weiterstadt I., sowie als Neumeldung Springer Bad König I. und SG Wartturm Schaafheim I.

Nach Adam Riese macht das aber immerhin also wieder eine Mannschaft mehr in der höchsten Klasse im Bezirk. Betrachtet man sich die Aufstellungen und sucht den Zahlen nach zu urteilen nach Favoriten auf Meisterschaft und Aufstieg, kommt man an Aufsteiger Weiterstadt I. nicht vorbei. Weiterstadt profitierte maßgeblich vom Kollaps in Griesheim, wo sich deren erste Mannschaft nach erneutem Abstieg aus der Hessenliga auflöste. So finden sich in der Aufstellung an den ersten 5. Brettern ehemalige Spieler Griesheims und verstärken damit Weiterstadt maßgeblich. Ich habe zur Zeit wenig Zweifel daran, dass Weiterstadt I. so einen Durchmarsch in Richtung Landesklasse Süd machen wird. Am ehesten traue ich noch Turm Breuberg I. zu, den Weiterstädtern ein Bein zu stellen, da die Breuberger regelmäßig oben in der Tabelle mitmischen. Doch dafür müsste Breuberg auch selbst zu alter Konstanz finden, an der es im vergangenen Schachjahr etwas mangelte.

In puncto Abstiegssorgen halte ich sowohl Langen II., als auch die beiden „Neulinge“ Schaafheim I. und Bad König I. für Kandidaten. Einerseits aufgrund der eventuell nicht ausreichenden Spielstärke durch die einzelnen Kader hinweg, andererseits auch wegen fehlender Erfahrung in der sonst gleichstarken und mit Veteranen der Starkenburgliga besetzten Klasse. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass sonst gestandene Teams wie in der vergangenen Runde ebenfalls Schwächen zeigen und schlussendlich gen Bezirksklasse geschickt werden. 

 

Bezirksklasse

 

Die Bezirksklasse startet mit 9 Mannschaften und besteht bis auf Langen III., Babenhausen II. und dem Schachforum III. vollständig aus neuen Mannschaften. Auch hier sind rein zahlentechnisch klare Favoriten auf den Aufstieg, sowie Abstiegskandidaten zu erkennen. Absteiger Reinheim/Groß-Bieberau I. sticht mit einem Schnitt von knapp 1900 DWZ schon beachtlich hervor und ist mMn. der Favorit, den es aufzuhalten gilt, wenn andere Vereine Ambitionen auf die Starkenburgliga hegen. Im Fahrwasser hinter Reinheim/Groß-Bieberau dürften am ehesten die SG Rödermark/Eppertshausen II., das Schachforum III. und Gernsheim IV. auf ihre Chancen lauern, wobei die letztgenannten am ersten Spieltag sogleich im direkten Duell auf Reinheim/Groß-Bieberau treffen und die Möglichkeit haben, ein erstes Zeichen zu setzen.

Einen womöglich schwereren Stand die Klasse zu halten, werden Langen III., Aufsteiger Münster I. und Absteiger Groß-Zimmern I. haben. Groß-Zimmern I., deren mittlere Mannschaft aus dem Vorjahr weggebrochen ist, hat hierbei noch den Nachteil, dass zwischen den beiden Spitzenbrettern und dem Rest der Mannschaft ein steileres Gefälle in der Spielstärke vorliegt, als sonst üblich in der Klasse. Wer am Ende der Saison das Nachsehen und den einzigen Abstiegsplatz inne haben wird, lässt sich erst im Laufe der ersten Spiele abschließend abschätzen.

 

A-Klasse

 

Mit 10 Mannschaften abermals maximal gefüllt startet die A-Klasse, die im Vergleich zu den höheren Klassen erfreulicherweise kongruenter besetzt ist. Die Hälfte der Mannschaften kennen sich aus der Vorsaison, die andere Hälfte stellen Auf- sowie Absteiger aus den anderen Klassen dar, sowie die beiden Rückkehrer Goddelau I. und Eberstadt I.

Die beiden Vereine haben im vergangenen Jahr gar nicht gespielt und müssen sich in der neuen Saison wohl erst mal wieder eingewöhnen. Eberstadt könnte sich aber zur Wundertüte in dieser Saison mausern, da man die verloren gegangenen DWZ-Wertung wieder erspielen muss und dementsprechend schlecht einzuschätzen ist. Aufsteiger Ladja Roßdorf II. und Absteiger SC Ober-Ramstadt I. haben indes die wohl besten Karten den Aufstieg in die Bezirksklasse zu schaffen, sollten sie ihre DWZ Zahlen auf die Bretter bringen können. Ansonsten sollten die weiteren Vereine eine mehr oder weniger ruhige Saison im Mittelfeld spielen können. Ausnahme dürfte die neu aufgestellte Griesheimer erste Mannschaft sein, die gut 200-300 DWZ Punkte im Schnitt zum allgemeinen Niveau der A-Klasse missen lässt und es dementsprechend schwer haben wird, groß respektive für einen Klassenerhalt ausreichend zu punkten.

 

B-Klasse

 

Die B-Klasse ist die einzige Klasse, in der kein reiner Favorit auf die Meisterschaft auszumachen ist. Dort stellen die Vereine jeweils nahezu gleichstarke Mannschaften auf, was auf eine spannende Saison hoffen lässt, in der es zu vielen offenen Schlagabtauschen kommen sollte. Wer sich in diesem ausgeglichenen Feld am Ende durchsetzen sollte, steht noch in den Sternen und bleibt mit dem Verlauf der Saison abzuwarten. Abstiegskandidaten sind ebenso nicht auszumachen, vor allem aber, da keine Abstiegsplätze in die Zusatzklasse C vorgesehen sind.

 

C-Klasse

 

Für die C-Klasse werde ich wie im Vorjahr keine großen Schätzungen abgeben, da hier bekanntermaßen weder Auf- noch Absteiger ausgespielt werden. Die Klasse dient weiterhin als Einstieg für Anfänger und Kinder, die ihre ersten Erfahrungen für höhere Klassen sammeln und sich entwickeln sollen. So verwundert es auch nicht, wenn im Vergleich zum Vorjahr die ein oder andere Mannschaft verschwunden bzw. in höheren Vereinsteams aufgegangen ist und neue Mannschaften angemeldet wurden. Die Anzahl hat sich auf 10 Mannschaften erhöht, was man als positiven Unterbau des Bezirks interpretieren kann, wenn die Vereine mehr Mannschaften in der Zusatzklasse zum Entwickeln anmelden. 

 

 

Steffen Heß

Pressewart