Schach in Starkenburg

Der erste Spieltag der neuen Saison 2023/24 ist ausgetragen und das durchaus mit beachtlichen Ergebnissen. Doch bevor ligenweise die einzelnen Paarungen durchgehen, möchte ich meine Statistik über nicht besetzte Bretter und damit einhergehend kampflos entschiedenen Partien fortführen. Im vergangenen Jahr, in der die erste richtige Saison seit Corona gespielt wurde, hatten wir im Schnitt zwischen 7 und 10% kampfloser Bretter. Das ist auch am ersten Spieltag im neuen Jahr nicht anders. Von 98 zu spielenden Partien wurden 11 kampflos entschieden. Das entspricht 11,2% und liegt knapp über dem erwartbaren Bereich. Das ist noch im Rahmen und vielleicht dem Umstand geschuldet, dass es die erste Runde war. Ich werde trotzdem auch in Zukunft auf die Ausfälle achten und berichten.

Doch nun zu den einzelnen Ligen:

In gewohnter Manier starten wir mit der höchsten Klasse im Bezirk, die gespielt hat, der Bezirksklasse. Diese startete heute mit einem der vielleicht vielen kommenden Spitzenspielen (auch wenn sich noch keine Mannschaft an die Spitze gespielt hat). Beim Duell SC Reinheim/Groß-Bieberau I. gegen SK Gernsheim IV. trotzten die Gäste dem von mir ernannten Aufstiegskandidat Reinheim/Groß-Bieberau ein 3½ : 3½ Mannschaftsremis ab und setzen damit die erste kleine Duftnote. Für Reinheim/Groß-Bieberau ist das Unentschieden noch kein Beinbruch, aber ein Warnschuss, der sich zu einem Fehlstart in die Saison entwickeln kann, sofern die kommenden Spiele nicht gewonnen werden. 

Einen Kantersieg zum Auftakt gelang dem Schachforum Darmstadt III., das zuhause Babenhausen II. zu Gast hatte. 5½ : 1½ lautete der Endstand, der das Schachforum zum zwischenzeitlichen Tabellenführer macht. Ob die Höhe des Sieges auch dem Umstand geschuldet war, dass Babenhausen nur zu sechst antreten konnte, bleibt offen. Trotzdem zeigt das Ergebnis, das mit der dritten Mannschaft des Schachforums in der Bezirksklasse wie vorausgesagt zu rechnen ist.

Ebenfalls deutlich verloren und damit denkbar schlecht in die Saison gestartet ist der Aufsteiger Münster I. Beim 2 : 5 Heimspiel gegen souveräne Weiterstädter war nichts zu holen. Weiterstadt II. kann sich nun beruhigt mit den 2 gewonnen Mannschaftspunkten zurücklehnen und den nächsten Spieltag dank spielfrei beobachten.

Zu guter Letzt fehlt noch der etwas überraschende 4½ : 2½ Heimsieg von Langen III. über den Aufsteiger SG Rödermark/Eppertshausen II., der allerdings nur mit sechs Mann antreten konnte. Das tut dem Punktekonto der Langener gut und hilft vielleicht dabei, frühzeitig alle Abstiegssorgen von sich fernzuhalten. Rödermark/Eppertshausen hingegen muss in der höheren Bezirksklasse erstmal Wunden lecken und am nächsten Spieltag neu Fuß fassen.

Die maximal besetzte A-Klasse ging mit folgenden Begegnungen in die neue Saison: Absteiger Ober-Ramstadt I. schlägt Rückkehrer Eberstadt I. knapp mit 3½ : 2½ und startet damit erfolgreich ins neue Schachjahr. Tabellenführer ist man damit freilich noch nicht, denn dafür ist der Sieg zu dünn ausgefallen, doch der erste Schritt in Richtung direkter Wiederaufstieg ist damit getan. 

Der zweite Aufstiegskandidat und Aufsteiger aus der B-Klasse Ladja Roßdorf II. gewinnt einen auf 3 Bretter zusammengeschrumpften Vergleich gegen Turm Breuberg II., das drei Bretter kampflos an die roßdörfer Gäste abgeben musste, mit 2 : 4 und hat so wenig Mühe auch die ersten beiden Punkte der Saison einzufahren. 

In Groß-Zimmern lieferten sich deren zweite Mannschaft und Pfungstadt I. einen wilden Schlagabtausch, der zwar mit 3 : 3 unentschieden endete, in dem für beide Mannschaften zwischenzeitlich aber mehr drin war. Pfungstadt legte mit dem ersten Sieg des Tages an Brett 4. vor und hätte beinahe an Brett 5. den jehen Ausgleich hinnehmen müssen, wenn in besagter Partie Groß-Zimmerns Spieler nicht in letzter Sekunde ein haarsträubender Patzer unterlaufen wäre, der nach einer eigentlich schönen Kombination alles zunichte machte. So war Pfungstadt bequem 2:0 vorne, während sich die weiteren Partien günstig entwickelten. Einem zusätzlichen Remis folgte dann aber eine kleine Aufholjagd Groß-Zimmerns, die wieder auf 2½ : 2½ stellen konnten. Die letzte laufende Partie, in der aufgrund der zwischenzeitlichen Spielstände mehrfach von beiden Seiten Remis abgelehnt wurde, endete schlussendlich im Turmendspiel doch Remis, sodass beide Mannschaften sich die Punkte zum Saisonauftakt teilen.

Der SK Dieburg startet mit einem knappen 3½ : 2½ Sieg über Griesheims neue erste Mannschaft - und das obwohl Dieburg nur mit 5 Leuten antreten konnte. Griesheim muss in Zukunft solche Vorteile wie kampflos gewonnene Bretter auch zu zählbares ummünzen, sollte man meine Prognose widerlegen wollen.

Goddelau I. meldet sich nach einjähriger Pause mit einem knappen 2½ : 3½ Erfolg beim TEC Darmstadt II. zurück - und das trotz eines Manns weniger an den Brettern. Mit dem knappen Sieg ein gelungener Einstand in die neue Saison. 

In der B-Klasse hätte es zu einem äußerst seltenen Phänomen kommen können, bei dem alle Auftaktbegegnungen 2½ : 2½ unentschieden enden würden. Das würde die Ausgeglichenheit der B-Klasse nochmal unterstreichen. Doch machte Groß-Umstadt II. mit einer 1 : 4 Heimniederlage gegen Schachforum Darmstadt IV. dieser Möglichkeit einen Strich durch die Rechnung. 

In allen weiteren Begegnungen prägten die selben Einzelergebnisse das Bild. Einem Remis leisteten je zwei Siege und Niederlagen an den Brettern Gesellschaft. So arbeitet sich nach dem ersten Spieltag noch kein wirklicher Favorit in der B-Klasse heraus, was den folgenden Spieltag durchaus weitere Spannung verleihen dürfte. Die Nase vorn hat allerdings nach dem einzigen Sieg vom Spieltag Schachforum Darmstadt IV.

In der C-Klasse gab es zum Auftakt der Saison zwei Unentschieden und drei Siege. 

Steffen Heß

Pressewart